Welcome to the jungle

Drei Wochen Thailand, die schönsten und unbeschreiblichsten meines Lebens und der Grund warum ich gerade weinend im Taxi sitze und versuche, mich mit einem Blogartikel abzulenken. 


Puuuuh erstmal tief durchatmen, um dann mit der Countrymusik im Radio gleich wieder an diese tollen Mädels erinnert zu werden. Wusstet ihr, dass die Leute aus Kanada liebend gerne zu Country tanzen? Ich jedenfalls nicht 😅. 

Aber nun fange ich mal von vorne an.

Nach 24 Stunden fliegen und Flughafenaufenthalt kam ich gerade noch rechtzeitig zur Nachmittagsyogastunde im Suan Sati an. Suan Sati ist thailändisch und bedeutet Garten der Achtsamkeit. Und das trifft den Nagel auf dem Punkt oder wie man sagt (mittlerweile kann ich gefühlt kaum noch deutsch sprechen, leider wird mein Englisch dadurch nicht besser ^^). Also wird mir schnell mein Bett im Mehrbettbungalow gezeigt und los geht’s. Ich hatte auf eine entspannte Yin Yoga Sequenz gehofft, allerdings stand Acroyoga auf dem Plan. Davor sangen wir Mantren, das hatte ich auf Bali soooo sehr vermisst und fühlte mich dementsprechend gleich am richtigen Fleck. 


Nach einem Monat so gut wie ohne Yoga fühlte ich mich mehr als eingerostet, war vollkommen ko und dann auch noch Partneryoga mit vollkommen fremden Menschen, na das kann ja was werden!

Aber Liv ein unfassbar lieber Mensch aus Köln spürte als Sozialarbeiterin natürlich meine Unsicherheit und so schafften wir ein paar coole Sachen zusammen, weil ich ihr vertraut habe. Ihr müsst dazu wissen, dass eine Person praktisch über der anderen Person schwebt und man an die Kraft in den Beinen dieser Person glauben muss. :) 

Danach gab es unfassbar leckeres veganes Essen und dann ging’s wegen der unglaublich vielen Mücken auch schon ins Bett unter das Mosquitonetz. Die Mücken waren richtig schrecklich und ich schlief mit dem Gedanken ein, wie ich das für die nächsten 17 Tage aushalten soll und dass ich vielleicht zu voreilig gewesen bin, gleich für so eine lange Zeit im Voraus gebucht zu haben. 


Um halb sechs am nächsten Morgen wurden wir dann mit einem Gong geweckt, den ich in nächster Zeit immer höre, wenn es Essen gibt oder ein Workshop ansteht. Ich habe sehr gut geschlafen und freue mich über die Stille am Morgen, hier wird nämlich bis zum Frühstück geschwiegen. Also raus aus dem Bett, mit Mückenspray eingesprüht und zwei volle Stunden Yoga genießen. 


Vor jedem Essen bilden wir einen Kreis, fassen uns an die Hände (was sich als schwere Aufgabe heraus stellt, weil der jeweilige linke Daumen nach unten zeigen muss) es wird ein schönes Zitat vorgelesen und abends sagt jeder, wofür er an diesem Tag dankbar ist. Das kann von Tigerbalm bis zu tiefgründigeren Dingen alles Mögliche sein. Ihr mögt jetzt vielleicht denken, dass das merkwürdig ist aber es ist echt eine richtig schöne Sache und man weiß manchmal gar nicht wohin, mit seiner Dankbarkeit. Das werde ich definitiv beibehalten. 

Nach dem Frühstück wird dann eine Abwaschreihe gebildet und danach hat man Zeit für alles Mögliche. So lerne ich, wie man schicke Armbänder knüpft, mit Wasserfarben malt, wie man Sauerkraut und Kombucha macht, welche Pflanzen in dem anliegenden Garten wofür zuständig sind und natürlich eine Menge über Yoga. Die Lehrer hier sind alle super gut und jeder bringt eine andere Note in seinen Unterricht. Da ist Nu aus Australien, die mich sofort mit ihrer Gitarre und Stimme zum Weinen bringt, weil es so schön ist, Tessa aus Kalifornien, die liebend gerne Mantren singt und Xiu Lei, die mit ihrer aufrichtig und ruhigen Art ebenfalls tolle Stunden gibt und mit ihren Malstunden meine Kreativität geweckt hat. Später kommt noch Emma aus England dazu, die mit ihrer Aura als Tänzerin und ihrer lockeren lustigen Art sofort einen Platz in meinem Herzen hat. Nicht zu vergessen Shmeckt unser Hahn im Korb, der die beste Thaimassage geben konnte und immer mit einem schlauen Spruch um die Ecke kam.


Neben diesen tollen Menschen habe ich in so kurzer Zeit Erin, ein Mädchen aus Kanada, die Deutschland über alles liebt und sie ganz vernarrt war, deutsch zu lernen, kennen gelernt. Mit ihrer ehrlichen und herzlichen Art hat sie mich oft zum Lachen gebracht. Am besten war immer, dass sie uns abends eine angenehme Ruhe gewünscht hat, weil so anscheinend laut Google Good Night übersetzt wird  😂. Aber in anderen Momenten hat sie genauso wie ich immer gleich weinen müssen, wenn etwas Bewegendes passiert. So brauchten wir beide uns manchmal nur angucken und schon ging es los. 


Katy aus Australien habe ich nur kurz kennen gelernt aber mit ihr war es ähnlich und als wir uns zehn Minuten (vielleicht auch länger oder kürzer) in die Augen gucken sollten, konnten wir uns gefühlt direkt bis zur Seele gucken. Diese “Übung” müsst ihr echt mal machen, eine tolle Erfahrung! 


Lauree ein Wirbelwind aus Denver ist ebenfalls unbeschreiblich in ihrer Art und erst war sie im Dorm meine Bettnachbarin und die letzten Tage bekamen wir beide noch ein Upgrade und teilten uns einen Bungalow. 

Ich werde nie vergessen, wie sie tanzt, lacht und sich um nichts sorgt. 


Und nun zu meiner lieben Lea aus Frankreich, meine Nachbarin auf der anderen Seite mit dem niedlichsten Gesicht, das ich kenne und Seelenverwandte in Einem. Wir sahen uns und wussten sofort, dass wir diese gewisse Connection haben. Vielleicht liegt es daran, dass sie am gleichen Tag und im gleichen Jahr wie meine liebste Caro geboren ist. 🙃 Wenn man bei Freunden von Liebe auf den ersten Blick sprechen kann, dann war es das. Sie kam einen Tag nach mir an und bleibt einen Tag länger als ich. Lauree und Erin bleiben ebenfalls drei Wochen, ich verlängere meinen Aufenthalt um drei Nächte, weil ich nicht zurück in die Stadt will und schon sind wir das perfekte Quattro, was den Wechsel der Yogalehrer miterlebt, gemeinsam eine Handypause einlegt, gespannt auf neue Reisende ist, sich wie zu Hause fühlt und sich einbildet, dass die Mücken eher auf die Neuankömmlinge stehen, als auf uns. ;) 

Joa und ansonsten bewegen wir uns keinen Tag wirklich mehr als tausend Schritte, machen dafür vier Stunden Yoga am Tag und genießen es, unter Gleichgesinnten zu sein. 


Abends verziehen wir uns entweder schnell unters Mosquitonetz und lachen uns beim Girlstalk kaputt, haben eine Movienight, Lagerfeuer oder tanzen beim Ecstatic Dance als gäbe es kein Morgen mehr. 


So gehen diese drei Wochen mehr als schnell um (ich könnte noch so viel mehr darüber schreiben) und es geht für mich weiter nach Malaysia. Was mich dort erwartet, weiß ich nicht und auch, was danach passiert, steht wie immer in den Sternen. Eine weitere Yogaausbildung? Vipassana? Bali? Indien? Russland? Sri Lanka? Ich kann mich wie immer schwer entscheiden und so sitze ich nun im Flieger ohne ein Weiterflugticket und hoffe, dass ich danach auch nicht gefragt werde. 


Aloha & Namasté 


Eure Maxi 

Erin kurz bevor sie wie ich am Vortag auch eine Kakerlake im Netz hat 😅
Erin kurz bevor sie wie ich am Vortag auch eine Kakerlake im Netz hat 😅

PS: ich liege gerade in meinem Bett in Kuala Lumpur, es ist halb zwei und ich vermisse die Mädels schon richtig... Der Text ist auch etwas verwirrt aber das waren meine Gedanken vorhin. 


Also noch eine kleine Ergänzung, weil mir das gerade in diesem Hochhauszimmer nochmal bewusster wird. 


Das Suan Sati ist sozusagen ein Öko-Yoga-Dorf mit Outdoorduschen und Klos, Bambushütten und den bequemsten Betten. So gut wie alles wird wieder verwendet oder ist ökologisch abbaubar und ich wünschte, dass es davon viel mehr auf dieser Welt gibt, weil dieser ganze Plastikmüll einen echt beschäftigt. Und ich hätte nicht gedacht, dass es sich do schnell wie zu Hause anfühlt und ich mich dort tausend Mal wohler fühle, als in diesem Zimmer hier gerade(am ersten Abend wurden Spinnen, ein Skorpion und eventuell giftige Frösche gesichtet).



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Kommentare: 1
  • #1

    Svenja (Montag, 11 Juni 2018 20:11)

    Schöner Beitrag �������‍♀️�